Euphorbia milii

Euphorbia milii ist nicht nur in Kakteensammlungen zu finden, sondern wegen seiner Blühwilligkeit und der leichten Pflege auch auf vielen Fensterbrettern.

Jungpflanze von Euphorbia milii, 3 Jahre nach der Aussaat©Kaktusmichel.de

Den meisten ist diese Art unter dem umgangssprachlichen Namen „Christusdorn“ bekannt, angeblich gibt es eine Legende, in der Christus bei seiner Geißelung eine Pflanze als Dornenkrone getragen hätte. Diese aus Madagaskar kommende Art wurde von Des Moulins 1836 beschrieben, er wählte den Artnamen zu Ehren von Pierre Bernard Milius, der die Art 1821 in Europa einführte.

Inzwischen gibt es durch Hybridisierung sehr viel Formen von Euphorbia milii ©Dornenprojekt.de

Immer seltener sind in den Sammlungen noch Art-reine Nachkommen zu finden, durch die Fülle an Hybriden oder auch Varietäten die meist größere und farbigere Blüten oder dickere Stämme besitzen wird diese Art verdrängt. Die sich stark aus der Basis verzweigenden Pflanzen werden 1-2 m hoch, sind mit vielen Dornen besetzt. Die 5-7 kantigen aufsteigenden Äste sind bis zu einem Zentimeter dick und mit einer grau-braunen Rinde bedeckt. Der Milchsaft ist nur leicht aggressiv, aber dennoch sollte man nach Schnittmaßnahmen die Hände waschen.

Der dornige Trieb einer Euphorbia milii©Kaktusmichel.de

Die dunkelgrünen bis zu 5 cm langen und 1-2 cm breiten spateligen Blätter sind ausdauernd, solange immer genügend Feuchtigkeit vorhanden ist, auf lange Trockenheit reagieren sie mit Laubabfall, aber nach einer Wassergabe erscheinen, falls noch Leben in der Pflanze ist, wieder neue Blätter. Die Blüten (Cyathien) sind einhäusig und rot, rosa, weiß oder gelblich. Die Samenkapseln besitzen immer 3 Fächer, nach der Reife werden sie durch einen Stoßmechanismus fachförmig (dorsizid) aufgesprengt und die Samen fliegen davon.

Knospe einer Euphorbia milii©Dornenprojekt.de

Wie schon gesagt recht einfach in der Pflege, eine ideale Zimmerpflanze, wer Pflanzen mit Blättern halten will, sollte bei mind. 12-15 Grad auch im Winter alle 4 Wochen etwas gießen. Wer den Christusdorn nur kühler überwintern kann (aber mind. 6 Grad) sollte in dieser Zeit nicht gießen und dabei in Kauf nehmen, dass einige oder alle Blätter abfallen. Die Blätter kommen im Frühjahr wieder zumindest im oberen Triebbereich.
Weitervermehrung aus Samen oder Stecklingen.

Euphorbia milii©Dornenprojekt.de

 

Agave guadalajarana

Über Sommer sind Agaven kein Problem, erst im Spätherbst, wenn es ans einräumen geht, stellt man fest, wie bei den Kindern, “man seit ihr aber groß geworden“.
Anders verhält es sich bei der Agave guadaljarana, sie gehört zu den eher klein bleibenden Vertretern ihrer Art.
Das Wort Agave kommt aus dem Griechischen “agauos” und bedeutet soviel wie bewundernswert, großartig oder erhaben.

Agave-guadalajarana©Kaktusmichel.de

Der Beiname guadalajarana wurde gewählt nach dem Standort Guadaljarader, der Hauptstadt des mexikanischen Bundesstaates Jalisco, in dem sie endemisch wächst.
Dort gedeiht sie auf steinigen Hängen, in Eichenwäldern, auf einer Höhe von circa 1.500 m, die Böden sind vulkanischen Ursprungs.
Die dort herrschende Trockenzeit von Januar bis Mai kommt auch unserer Gewächshauskultur zugute.

Agave-guadalajarana mit einer eher seltenen dichotomen Teilung©Kaktusmichel.de

Im Sommer will sie einen sonnigen Standort, dann auch gerne im freien, sie ist auch gut in eine Schale zu pflanzen da sie nur selten einen Durchmesser über 35 cm bekommt.
Im Winter werden Temperaturen bis minus 3 Grad vertragen, natürlich bei trockenem Standort.

Agaven bilden öfters Sprosse, die zur Vermehrung benutzt werden können©Kaktusmichel.de


Als Substrat nehmen wir lockere Kakteenerde.
Vermehrung durch Samen oder Ableger,
oder Bezug über einen Händler.
Übrigens zum Thema Agaven gibt es am 17. September 2021,
auch eine Präsentation von Wolfgang Metorn in unserer Ortsgruppe, Beginn 19 Uhr (vor dem Vortrag JHV).
Die Veranstaltung findet unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen statt.

Echeveria perezcalixii

Die Gattung Echeveria aus der Familie der Crassulaceae trägt ihren Namen zu Ehren von Atanasio Echeverria, einem botanischen Zeichner aus Mexiko.

Diese Pflanzenfamilie wurde 1828 durch Augustin Pyramus de Candolle aufgestellt. Die Gattung besteht etwa aus 140 Arten.
Circa 95 % davon wachsen in Mexiko. Die meisten Individuen dieser Sukkulenten kommen nur in begrenzten Gebieten vor, also endemisch.

Dazu gehört auch Echeveria perezcalixii.

Diese wurde im Dezember 2008 gefunden und 2010 von Jimeno-Sevilla und P. Carrillo in der Brittonia Vol.62 Nr.4 beschrieben.

Echeveria perezcalixii-©Kaktusmichel.de

 

Aufgrund dieser endemischen Vorkommens, in der südlichen Sierra Madre Occidental (Bundesstaaten Jalisco, Nayarit und Zacatecas) in Mexiko wird es als neue Art bezeichnet. Das Verbreitungsgebiet liegt auf eine Höhe von 200 bis 2000 Metern über dem Meeresspiegel, in Eichen- und Kiefernwäldern.

Sie wird mit Echeveria fulgens verglichen, von der sie sich unter anderem, durch ihre stiellosen, leicht bereiften Blätter mit helleren Rändern und durch die längeren Blütenstiele und Kelchblätter unterscheidet.

Ein sonniger Standort sorgt für einen gedrungenen Wuchs und eine schöne Blattfärbung.

Zu große Pflanzen können zurückgeschnitten und als Stecklinge für die Vermehrung verwendet werden.

Echeveria perezcalixii-©Kaktusmichel.de

Als Substrat dient reichlich Blumenerde mit etwas Sand, Tongranulat und  Bims.

Aber normale Kakteenerde mit etwas mehr Humusanteil ist auch sehr gut geeignet.
Im Sommer nicht zu trocken halten. Gießen bis zum Ende der Blüte, was sich bis in den Januar hineinziehen kann. Im Winter oder bei kühlen Temperaturen nicht über das Laub gießen, sonst kann es zu Fäulnis kommen.
Schädlinge sind in der Hauptsache Wollläuse, die zwischen den Blattachseln sitzen oder schwarze Bohnenläuse an den Blüten.

Auch wenn der Laie Echeveria sehr oft mit den Dachwurz (Sempervivum) verwechselt, eine Echeveria ist nicht frosthart!

Bevor die ersten Fröste ins Land ziehen muss man die Sommergäste vom Garten in einen geschützten Raum bringen.
Am besten in einen frostfreien, hellen Raum (Temperatur um die 6 °C) oder zumindest an ein helles Fenster stellen. Nur bedenken:

Je niedriger die Temperatur, desto weniger gießen!

Bei den erwähnten 6 °C reicht es alle 6 bis 8 Wochen, wenn die Pflanzen wärmer stehen, dann öfters. Die Vermehrung von Echeveria ist recht einfach: Entweder über den reichlich gebildeten, staubfeinen Samen oder über Blatt- und Kopfstecklinge von zu groß gewordenen Exemplaren. Diese bilden willig neue Wurzeln aus.