Geschichte

Erwähnenswertes aus der Geschichte der Kakteenfreunde Darmstadt

Schon um die Jahrhundertwende war Darmstadt mit seinem Botanischen Garten ein bedeutender Anziehungspunkt für die damaligen Kakteenliebhaber.
Hier blühte zum Beispiel zum ersten Mal in Europa im Juli 1909 der epiphytische Cereus purpusii, benannt nach dem damaligen Garteninspektor, J.A. Purpus.
J.A. Purpus legte den Grundstock für eine bedeutende Kakteensammlung in Darmstadt.
Unterstützt wurde er dabei von seinem Bruder, C.A. Purpus, der ihm von seinen ausgedehnten Sammelreisen aus Nord- und Südamerika zahlreiche Pflanzen schickte. So überrascht es nicht, dass über 100 Pflanzen, darunter mehrere Kakteen und andere Sukkulenten, den Art- oder Autorennamen Purpus tragen.

Echeveria purpursorum benannt nach C.A.Purpus©DornenProjekt.de


Der Amtsnachfolger von J.A. Purpus, Garteninspektor W. Kesselring, setzte diese Arbeit bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1946 fort und machte Darmstadt bei Kakteenfreunden über die Grenzen Deutschlands hinaus ebenfalls bekannt.

Kesselring und Wilhem Andreae Bild von 1931

Eng verbunden mit der Geschichte der Kakteenfreunde Darmstadt ist auch der bekannte Kakteenliebhaber W. Andreae, Bensheim, der zu den aktiven Mitgliedern des Vereins zählte.
Seine anerkannte Kakteensammlung war nicht nur Anziehungspunkt für die Kakteenfreunde Darmstadt, sondern wurde auch von namhaften Kakteenwissenschaftlern wie C. Backeberg, F. Boedecker, H. Krainz und Prof. W. Rauh besucht, die dort interessantes Studienmaterial vorfanden.

Kakteenliebhaber aus Darmstadt und der näheren Umgebung gründeten im Frühjahr 1936 im Restaurant Sitte unter der Leitung des ersten Vorsitzenden, Herrn Seher, den Verein „Kakteenfreunde Darmstadt“.
Im April des gleichen Jahres traten sie als Ortsgruppe der Deutschen Kakteen-Gesellschaft mit Sitz in Berlin bei.

Wie für viele Vereine war auch für die Kakteenfreunde Darmstadt der Zweite Weltkrieg ein schwerer Einschnitt in das Vereinsleben. Kam doch nicht nur das Vereinsleben fast völlig zum Stillstand, sondern waren auch viele Sammlungen durch Kriegswirren, Brennstoffmangel und Abwesenheit des Besitzers arg in Mitleidenschaft gezogen oder zerstört.
Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg traf man sich vorerst zusammen mit den Kakteenfreunden der Region Bergstrasse.
Es bedurfte einige Jahre des Wiederaufbaus nicht nur der Kakteensammlungen, bis sich am 21. Februar 1959 im Restaurant Bacchus-Stube die Kakteenfreunde Darmstadt trafen, um die aktive Arbeit wieder aufzunehmen.
Die darauffolgenden Jahre waren von einem schnellen Aufschwung geprägt. Mitwirkung und auch Ausrichtung der Gebietstagungen Rhein-Main-Neckar, Ausstellungen in Darmstadt, sowie gemeinsame Reisen der Ortsgruppe zum Teil auch ins Ausland, um Kakteensammlungen zu besichtigen, waren einige Höhepunkte dieser Zeit.

Der Aufschwungphase folgten in den 70er und 80er Jahren Zeiten der Um- und Neuorientierung, andere Hobbys und Trends konkurrierten mit den bestehenden Aktivitäten des Vereins.
Dank ihres stets aktuellen und ansprechenden Programms und des Einsatzes der damaligen Vorstände durchschritt die Ortsgruppe diese Zeit unbeschadet und kann heute rund 80 Kakteenfreunde und Kakteenfreundinnen als Mitglieder zählen.
Vom Gewächshausbesitzer bis zum Fensterbrettpfleger reicht das Spektrum der Mitglieder und ebenso vielfältig sind die Sammelgebiete, auf die sich die Mitglieder spezialisiert haben.
Mit 15,00 Euro (20 €, ohne E-Mail Kontakt)   ist der Jahresbeitrag über all die Jahre für jeden erschwinglich geblieben.
Seit Mitte der 90er Jahre ist die Ortsgruppe vom FA Darmstadt als gemeinnützig anerkannt.

 

Lange Zeit war der Saal der Bessunger Turnhalle Treffpunkt für die Kakteenfreunde aus Darmstadt und Umgebung.
Im Januar 1994 traf man sich erstmals im heutigen Vereinslokal, dem Stadtheim der Naturfreunde Darmstadt, Darmstrasse 4a in zentraler Lage Darmstadts gelegen.
Dort finden nun regelmäßig die Ortsgruppenveranstaltungen statt, u. a. die monatlichen Treffen i. d. R. jeden dritten Freitag im Monat um 19:30 Uhr.
Mitgliedern und Gästen wird dort ein interessantes und abwechslungsreiches Programm aus Dia- und Fachvorträgen geboten, daneben tragen das jährliche Grillfest, der Ausflug, Sammlungsbesichtigungen und die Weihnachtsfeier zum geselligen Vereinsleben bei.

 

Seit der Festveranstaltung anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der Ortsgruppe 1996 findet im Vereinslokal seit 1997 jährlich ein Tag der offenen Tür statt (immer am Muttertag), der sich zunehmender Beliebtheit erfreut und einen weiteren Höhepunkt im jährlichen Vereinsprogramm darstellt.

 

Das gebotene Programm zielt nicht nur auf den erfahrenen Liebhaber ab, sondern bietet gerade auch für den Anfänger oder Interessierten die Möglichkeit, sich von der Schönheit und dem Artenreichtum der Kakteen und anderen Sukkulenten faszinieren zu lassen.
Daneben bietet sich ausreichend Gelegenheit zum Fachsimpeln, und gerade der Neuling kann am reichen Erfahrungsschatz der „alten Hasen“ teilhaben und profitieren.

Den Mitgliedern der Ortsgruppe steht eine umfangreiche Bibliothek, bestehend aus rund 70 Bänden Fachliteratur, sowie Videokassetten und älteren Jahrgängen der Zeitschrift „Kakteen und andere Sukkulenten“, herausgegeben von der Deutschen Kakteen-Gesellschaft, zur Verfügung.
Zahlreiche Broschüren und einzelne Zeitschriften runden das Angebot ab.

Seit 01. Oktober 2000 sind die Kakteenfreunde Darmstadt mit einer eigenen Homepage im World Wide Web präsent.
Diese von einem Ortsgruppenmitglied gestaltete und betreute Homepage informiert über alles Wichtige und Interessante aus dem Vereinsleben der Ortsgruppe und beinhaltet neben dem Jahresprogramm auch Kontaktadressen und eine Wegbeschreibung zum Vereinslokal.
Daneben wird natürlich weiterhin in den Printmedien auf unsere Veranstaltungen hingewiesen.