Turbinicarpus

Gerade am Ende der Wintersaison sucht man vermehrt nach den ersten Blüten.
Auch einige Arten aus der Gattung Turbinicarpus erwachen nun zum Leben.
Backeberg erwähnte diese Gattung erstmals 1936 als Untergattung von Strombocactus.

Turbinicarpus bonatzii in voller Blüte©DornenProjekt.de


Im Jahr 1937 stellten Buxbaum und Backeberg Turbinicarpus als eigene Gattung auf. Immer wieder gibt es in dieser Gattung Unstimmigkeiten über die Zugehörigkeit oder Gattungsbezeichnungen. So werden die ehemaligen Gattungen Gymnocactus, Rapicactus, Lodia und Normanbokea nur als Sektionen innerhalb von Turbinicarpus betrachtet. Gemeinsam ist diesen Kakteen eine glatte, stachellose Frucht, die bei der Reife vertikal von unten nach oben aufreißt. Der Körper ist überwiegend klein und sprossend, mit einem Durchmesser von 1,5 bis 5 cm, in Kultur auch bis zu 12 cm, wie T. horripilus beweist.

Turbinicarus (Gymnocactus) subterraneus v. zaragozzae©DornenProjekt.de


Gewöhnlich sind die verschiedenen Arten, mit einer Rübenwurzel ausgestattet. Anstelle von Rippen werden Warzen ausgebildet. In Kultur sind die Areolen wollig und mit biegsamen, kaum stechenden Dornen besetzt. Die Blüten sind weißlich, gelblich, rot oder rosa, mehrheitlich mit einem dunkleren Mittelstreifen, der Blütenstiel ist ohne Bedornung, manchmal mit kleinen Schuppen. Heimisch in Mexiko in mehreren Bundesstaaten.

Turbinicarpus polaskii©DornenProjekt.de


Kultur am besten in einem Gewächshaus, da die Pflanzen sehr viel Licht brauchen, um ihren gedrungenen Wuchs beizubehalten.
Substrat locker mit etwas Humus angereichert, bei einigen Arten kann auch Naturgips oder Kalk beigemischt werden.

Euphorbia aeruginosa

Euphorbia aeruginosa wurde 1935 von Herold Georg Wilhelm Johannes Schweickerdt beschrieben. Aeruginosa kommt aus dem Lateinischen und bedeutet »Grünspan«, was auf die Farbe der Epidermis zurückzuführen ist. Die Art ist im Nordosten der Republik Südafrika in Mpumalanga heimisch, Dort wächst sie zwischen Felsspalten, in einer Höhe von 305 bis 885 Metern über dem Meeresspiegel. Auch wenn man in Kultur meist kleinere Exemplare sieht, können sie eine Höhe von über 40 cm erreichen. Die Wurzeln bilden einen knorrigen, holzigen Stamm, aus dem die Äste wachsen.

Die Zweige sind bläulich-grau, und mit langen bräunlichen Stacheln versehen. Mit der Zeit verzweigen diese Sukkulenten, oft schon am Boden, aber auch im oberen Bereich. Die Blütenstände sind sogenannte Scheinblüten (Cyathia) mit einer kräftigen Gelbfärbung, 3–4 mm Durchmesser und einem dicken dreifachen Fruchtknoten. Eine pflegeleichte Pflanze, die kaum besondere Ansprüche an das Substrat stellt. Auch im Winter sollte je nach Temperatur ein wenig gegossen werden. Wintertemperaturen frostfrei, obwohl diese Sukkulente laut Literatur auch etwas Frost vertragen soll. Vermehrung durch Samen und Stecklinge. Bei der Vermehrung durch Stecklinge den Milchsaft in Wasser auswaschen, den Trieb eine Woche lang trocknen lassen und dann in Vogelsand bewurzeln. Der Milchsaft darf nicht auf die Schleimhäute oder in die Augen gelangen, er ist leicht ätzend.

Sonchus congestus

Die heute vorgestellte Pflanze gehört nicht in das Reich der Sukkulenten, aber sie passt sehr gut zu unserem Vortrag am 17. Februar 2023 von Wolfgang Borgmann ‚Im wilden Westen der Kanaren‘.
Sonchus congestus stammt ebenfalls von den Kanarischen Inseln.
Auf Gran Canaria und Teneriffa wird die sogenannte Baum-Gänsedistel bis zu einem Meter hoch.

Unser Exemplar, das schon viele Jahre alt ist, im Topf gerade mal die Hälfte.
Sie wäre wahrscheinlich höher, wenn wir nicht einem Bericht gefolgt wären, der besagte, dass die Pflanze im Sommer draußen sonnig und im Winter trocken und kühl stehen sollte.

Der knorrige Stamm von Sanchus congestus©Kaktusmichel.de

Der Strauch passt in unsere Sukkulenten-Sammlung, weil er einen schönen knorrigen Stamm bildet. Und natürlich erfreuen wir uns während der blütenarmen Zeit über die großen gelben Blumen im Februar.

Die Blüten von Sanchus congestus©Kaktusmichel.de

Wie bereits erwähnt, haben wir die Pflanze, die zu den Astern gehört, im Sommer immer in den Garten gestellt und im Winter unter den Tisch bei 6-8 °C, fast trocken. Dadurch fielen oft alle Blätter ab, aber sie trieb im Frühjahr wieder aus.
In den Jahren 2022/23 haben wir es anders gemacht. Im Sommer stand sie wieder im Freien, aber nicht an einem so sonnigen Standort, sondern im Halbschatten.
Leider haben wir im Winterquartier eine tropfende Stelle am Dach. Sodass wir uns entschlossen, den Sanchus unter diese Tropfbewässerung zu stellen, so saugte er genug Wasser auf und hielt die Kakteen so gut wie trocken.
Trotz der nächtlichen Temperaturen von 4–6 Grad trieb er kräftige Blätter und einige Blüten aus.
Wir denken, er ist glücklich 😊😂