Agave guadalajarana

Über Sommer sind Agaven kein Problem, erst im Spätherbst, wenn es ans einräumen geht, stellt man fest, wie bei den Kindern, “man seit ihr aber groß geworden“.
Anders verhält es sich bei der Agave guadaljarana, sie gehört zu den eher klein bleibenden Vertretern ihrer Art.
Das Wort Agave kommt aus dem Griechischen “agauos” und bedeutet soviel wie bewundernswert, großartig oder erhaben.

Agave-guadalajarana©Kaktusmichel.de

Der Beiname guadalajarana wurde gewählt nach dem Standort Guadaljarader, der Hauptstadt des mexikanischen Bundesstaates Jalisco, in dem sie endemisch wächst.
Dort gedeiht sie auf steinigen Hängen, in Eichenwäldern, auf einer Höhe von circa 1.500 m, die Böden sind vulkanischen Ursprungs.
Die dort herrschende Trockenzeit von Januar bis Mai kommt auch unserer Gewächshauskultur zugute.

Agave-guadalajarana mit einer eher seltenen dichotomen Teilung©Kaktusmichel.de

Im Sommer will sie einen sonnigen Standort, dann auch gerne im freien, sie ist auch gut in eine Schale zu pflanzen da sie nur selten einen Durchmesser über 35 cm bekommt.
Im Winter werden Temperaturen bis minus 3 Grad vertragen, natürlich bei trockenem Standort.

Agaven bilden öfters Sprosse, die zur Vermehrung benutzt werden können©Kaktusmichel.de


Als Substrat nehmen wir lockere Kakteenerde.
Vermehrung durch Samen oder Ableger,
oder Bezug über einen Händler.
Übrigens zum Thema Agaven gibt es am 17. September 2021,
auch eine Präsentation von Wolfgang Metorn in unserer Ortsgruppe, Beginn 19 Uhr (vor dem Vortrag JHV).
Die Veranstaltung findet unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen statt.

Echeveria perezcalixii

Die Gattung Echeveria aus der Familie der Crassulaceae trägt ihren Namen zu Ehren von Atanasio Echeverria, einem botanischen Zeichner aus Mexiko.

Diese Pflanzenfamilie wurde 1828 durch Augustin Pyramus de Candolle aufgestellt. Die Gattung besteht etwa aus 140 Arten.
Circa 95 % davon wachsen in Mexiko. Die meisten Individuen dieser Sukkulenten kommen nur in begrenzten Gebieten vor, also endemisch.

Dazu gehört auch Echeveria perezcalixii.

Diese wurde im Dezember 2008 gefunden und 2010 von Jimeno-Sevilla und P. Carrillo in der Brittonia Vol.62 Nr.4 beschrieben.

Echeveria perezcalixii-©Kaktusmichel.de

 

Aufgrund dieser endemischen Vorkommens, in der südlichen Sierra Madre Occidental (Bundesstaaten Jalisco, Nayarit und Zacatecas) in Mexiko wird es als neue Art bezeichnet. Das Verbreitungsgebiet liegt auf eine Höhe von 200 bis 2000 Metern über dem Meeresspiegel, in Eichen- und Kiefernwäldern.

Sie wird mit Echeveria fulgens verglichen, von der sie sich unter anderem, durch ihre stiellosen, leicht bereiften Blätter mit helleren Rändern und durch die längeren Blütenstiele und Kelchblätter unterscheidet.

Ein sonniger Standort sorgt für einen gedrungenen Wuchs und eine schöne Blattfärbung.

Zu große Pflanzen können zurückgeschnitten und als Stecklinge für die Vermehrung verwendet werden.

Echeveria perezcalixii-©Kaktusmichel.de

Als Substrat dient reichlich Blumenerde mit etwas Sand, Tongranulat und  Bims.

Aber normale Kakteenerde mit etwas mehr Humusanteil ist auch sehr gut geeignet.
Im Sommer nicht zu trocken halten. Gießen bis zum Ende der Blüte, was sich bis in den Januar hineinziehen kann. Im Winter oder bei kühlen Temperaturen nicht über das Laub gießen, sonst kann es zu Fäulnis kommen.
Schädlinge sind in der Hauptsache Wollläuse, die zwischen den Blattachseln sitzen oder schwarze Bohnenläuse an den Blüten.

Auch wenn der Laie Echeveria sehr oft mit den Dachwurz (Sempervivum) verwechselt, eine Echeveria ist nicht frosthart!

Bevor die ersten Fröste ins Land ziehen muss man die Sommergäste vom Garten in einen geschützten Raum bringen.
Am besten in einen frostfreien, hellen Raum (Temperatur um die 6 °C) oder zumindest an ein helles Fenster stellen. Nur bedenken:

Je niedriger die Temperatur, desto weniger gießen!

Bei den erwähnten 6 °C reicht es alle 6 bis 8 Wochen, wenn die Pflanzen wärmer stehen, dann öfters. Die Vermehrung von Echeveria ist recht einfach: Entweder über den reichlich gebildeten, staubfeinen Samen oder über Blatt- und Kopfstecklinge von zu groß gewordenen Exemplaren. Diese bilden willig neue Wurzeln aus.

 

Epiphyllum Hybriden

In Ermangelung der persönlichen Treffen im Vereinsheim, veranstalten die Kakteenfreunde Darmstadt einmal im Monat einen virtuellen Vereinsabend.

Epiphyllum Hybride ‚First Prom‘ ©Helga und Michael Januschkowetz


So auch wieder geschehen am 16. April 2021.
Dieses Mal stellte uns in seinem Online-Vortrag, Frank Süppli, die bunte Welt der epiphytischen Kakteen vor.
An Hand von vielen historischen und auch eigener Hybridzüchtungen konnten wir die Vielfalt dieser faszinierenden Blütenwunder bestaunen.
Frank hat genügend Erfahrungen auf diesem Gebiet erlangt, durch die Führung einer Großgärtnerei (E.P.R.I.C. Stiftung) in den Niederlanden, die sich auf diese Pflanzen spezialisiert hat.

Epiphyllum Hybride ‚King Midas‘ ©Helga und Michael Januschkowetz


Er begann seine Präsentation mit der Vorstellung der Urväter dieser Hybriden Züchtungen: Curt Knebel, Kurt Petersen und Helmut Paetzold, die maßgeblich einen Grundstock für die heutige Weiterentwicklung dieser Kakteen legten.
Die Farbenvielfalt kennt fast keine Grenzen, aber nicht nur an der Farbe und Größe der Blüte, sondern auch an der Pflanzengröße wird gezüchtet. So gibt es zwischenzeitlich schon Exemplare die nur noch 15 bis 30 cm hoch werden. Was den Sammlern dieser Gattung sehr zu Nutzen kommt, da die früheren Exemplare manchmal bis zu 2 m Länge erreichten. Und somit die Platzprobleme mit diesen auch als Blattkakteen bezeichneten Pflanzen, schon vorprogrammiert war.
Selbstverständlich wurden viele Tipps zur Pflege beigesteuert und die Schädlinge incl. ihrer Beseitigung erläutert.

Epiphyllum Hybride ‚Queen Ann’©Helga und Michael Januschkowetz


Es war wieder ein sehr schöner Vortrag, was auch durch die fast 30 Teilnehmer an diesem Abend betont wurde.
Nach etwa 2 Stunden waren dann alle Fragen beantwortet und jeder freut sich schon, wenn es im nächsten Monat heißt:
‚Bei den Kakteenfreunden Darmstadt, gibt es wieder einen ZOOM Vortrag‘.
Und hier noch die Bezugsquelle von Frank Süppli’s tollen Epis