Euphorbia obesa

Euphorbia obesa stammt aus der Gattung der Wolfsmilchgewächse. Die Erstbeschreibung durch Hook erfolgte bereits im Jahr 1903. Der Gattungsname wurde zu Ehren eines Leibarztes des nubischen Königs Juba des 2. gewählt, der Euphorbus genannt wurde.

Euphorbia obesa©kaktusmichel.de

Der Artname leitet sich vom lateinischen obesus für geschwollen ab und bezieht sich auf den runden Körper. Der ursprüngliche Lebensraum ist Südafrika, Kapregion, Große Karoo, Graaf-Reinet, in steinigen, sandigen Böden, oft auch unter Büschen, in 300-900 m Höhe.

Weibliche Pflanze von Euphorbia obesa©Kaktusmichel.de

Körper: 10 bis 12 cm im Durchmesser, rund bis leicht säulenförmig, meist nicht sprossend. Blüten zweihäusig, es gibt also männliche und weibliche Pflanzen. Leicht zu kultivierende Art, die sowohl volle Sonne als auch leichten Halbschatten verträgt. Sie verträgt kurzzeitig Temperaturen bis zu minus 5 Grad, Vermehrung durch Aussaat.

Männliche Pflanze von Euphorbia obesa©Kaktusmichel.de

Vermischt sich leicht mit anderen Euphorbien, insbesondere mit Euphorbia valida oder meloformis. Der Saft ist leicht ätzend und kann bei Kontakt zu Schleimhautreizungen führen. Waschen Sie sich daher immer gut, wenn Sie etwas von dem milchigen Saft auf die Haut bekommen.

Ariocarpus agavoides

Pflanzen aus der Gattung Ariocarpus gehören in unseren Sammlungen noch zu den Raritäten. So auch der vorgestellte Ariocarpus agavoides.
Agavoides steht für agavenähnlich. Er erhielt diesen Namen wegen seines ähnlichen Habitus zu dieser Gattung.

Ariocarpus agavoides, ähnelt im Aussehen einer Agave©Kaktusmichel.de

Ariocarpus agavoides ist in den mexikanischen Bundesstaaten Tamaulipas und San Luis Potosí an 6 Fundstellen verbreitet und wächst auf Kalk.
Die Erstbeschreibung als Neogomesia agavoides erfolgte 1941 durch Marcelino Castañeda, der für die Art die neue monotypische Gattung Neogomesia aufstellte.
Untersuchungen von Edward Frederick Anderson zeigten 1962 jedoch, dass die Art in die Gattung Ariocarpus eingeordnet werden muss.
Viele Jahre lang beschränkte sich die bekannte Verbreitung auf den Typfundort in der Umgebung der Stadt Tula im Jaumavetal, und man vermutete, die Art sei im Bundesstaat Tamaulipas endemisch.

Ariocarpus agavoides mit Knospen©DornenProjekt.de

Seit 1994 ist jedoch die Existenz von drei eng beieinander liegenden Standorten in San Luis Potosi in der Gemeinde Guadalcazar bekannt. Somit wurde eine Unterart sanluisensis beschrieben, die jedoch aufgrund der geringen Abweichungen von der Typuspflanze nicht von allen anerkannt wird.

Die Pflege ist bei nicht zu übermäßiger Bewässerung und einem sonnigen Standort nicht so schwierig.
Dennoch sollten einige Pflegeerfahrungen mit anderen Kakteen vorhanden sein. Ariocarpen sind keine Anfängerpflanzen und auch schlecht für das Zimmerfenster geeignet, besser ist ein Gewächshaus.

Ariocarpus agavoides, in voller Blüte©DornenProjkt.de

 

Als Substrat verwende ich Bimsstein mit einer kleinen Menge Ton.
Achten Sie beim Umtopfen darauf, die Rübenwurzel nicht zu beschädigen, da dies zum Absterben der Pflanze führen kann. Lassen Sie die Pflanze vor dem Umtopfen 2-3 Tage stehen, damit eventuelle Schäden an den Wurzeln trocknen können, und setzen Sie sie dann eine Woche später in frisches Substrat und geben Sie erst eine Woche später das erstemal Wasser.
Ab März gießen Sie die Pflanze wie andere Kakteen auch. Von Juli bis Mitte August (Sommerruhe) ca. 5-6 Wochen ohne gießen, dann kräftig gießen und bis zum Ende der Blütezeit (Ende August-Anfang Oktober) leicht feucht halten. Nach der Blüte trocken halten bei einer Temperatur von 6-10 Grad. Das Gießen kann dann ab März wieder beginnen.

Nicht nur Tiere sind durch Umweltbedingungen und skrupellose Sammler bedroht. Auch viele Pflanzen sind betroffen. Die meisten Ariocarpus sind in ihren natürlichen Lebensräumen durch übermäßiges Sammeln gefährdet. Sie stehen daher im Washingtoner Artenschutzabkommen in Anhang 1 und damit auf der „Roten Liste“ für stark gefährdete Pflanzen. Der meiste Sammeldruck lastet auf den sogenannten Typenstandorten, die leider oft fast leer sind. Glücklicherweise gibt es oft andere unbekannte Standorte, die von Habitatveränderungen oder übermäßigem Sammeln verschont geblieben sind. Ariocarpus können sie leicht selbst aussäen, sodass es nicht notwendig ist, Standortpflanzen einzuführen.

Schlumbergera x buckleyi

Den meisten ist dieser Kaktus als Weihnachtskaktus bekannt.

Der Ursprung dieser Hybriden ist einesteils die botanische Art Schlumbergera truncata und und als zweites S. russeliana. Vorkommend im nördlichen Teil von Rio de Janeiro, San Paulo und dem Orgelgebirge in Ostbrasilien, in Höhenlagen von 1500 m bis über 2000 m. Dort sind es sogenannte Aufsitzerpflanzen, mit anderen Worten, sie wachsen epiphytisch auf Bäumen oder Felsen in Humusansammlungen.

Der Ursprung war eine Kreuzung zwischen Schlumbergera russeliana und Schlumbergera truncata. Bekannt ist diese Züchtung seit etwa 1840, der ‘Vater’ dieser Hybriden war W. T. Buckley aus England. Folgerichtig der Name ‘Schlumberger x buckleyi’, wobei das ‚x‘ für Hybride steht.

Diese Pflanze ist der eigentliche „Ur-Weihnachtskaktus“, aber sie wird nur noch selten in den Sammlungen gepflegt.
Die Massenware unter dem Trivialnamen Weihnachtskaktus, ist heutzutage eine Auswahl- und Zuchtform, die aus dieser alten Hybriden entstanden ist.

Es wurde bei diesen Kultivaren mehr auf den aufrechten und stabilen Wuchs, Blühwilligkeit und -farbe geachtet.
Die alten Formen hatten eher hängende Triebe und waren empfindlicher. Auch wurden die Zweige und Knospen beim Umstellen an einen anderen Platz oft abgeworfen.
Strauchartig verzweigter Wuchs. Die Sprossglieder blattartig, flach und am Rand eingekerbt oder leicht gezahnt, mit einer Länge von bis zu 3,5 cm und einer Breite von 2,5 cm. Diese Stämme sind in einzelne Abschnitte unterteilt, botanisch als Phyllokladien bezeichnet. Am Ende der Glieder sind nur schwach ausgeprägte Areolen in Gruppen angeordnet. Daraus entwickeln sich feine borstenartige Dornen, die Blüten und auch die weiteren Phyllokladien.

Die Blütenblätter verwachsen im unteren Bereich zu einer Blütenröhre. Im oberen Teil trennen sich diese dann und sind leicht zurückgebogen. Die Blütenkrone ist etwas schief angeordnet, dies heißt zygomorph. Je nach Dominanz der eingekreuzten Art können die Blüten auch mehr radiär ausgebildet sein und weniger zygomorph.
Größe der Blüte: Etwa 6 cm lang bei einem Durchmesser von 4 cm. Blütenfarben mit allen Zwischentönen (diese werden auch durch Temperaturen beeinflusst) von weiß, über gelb, orange, rosa und rot.
Blütezeit zwischen Dezember und Januar. Die Frucht ist rot und schwach kantig.
Die Hauptwachstumszeit erfolgt an sogenannten Langtagen (April – August) mit 14–16 Stunden Licht, bei Temperaturen über 20 Grad. Im Gegensatz dazu die Blütenbildung an Kurztagen (Oktober – November) mit 8 – 9 Stunden Helligkeit, bei etwa 15 Grad. Nach der Blüte werden diese Kakteen etwas trockener gehalten. Sobald die ersten Knospen zu sehen sind, solltest du wieder mehr gießen.
Diese Pflanze fühlen sich im Sommer an einem halbschattigen Platz im Garten wohl.
In der Wohnung mag sie somit im Sommer keine volle Sonne, sondern eher einen Platz an einem Ost oder Nordfenster.
Während der Blüte am besten an einem kühlen, hellen Platz stellen (15 – 18 Grad).

Wer sein Substrat selber anmischst möchte, kann dies aus lockerer Kakteenerde mit erhöhtem Humusanteil tun. Gerne auch mit einer geringen Menge Lehm.
Umtopfen solltest du alle 2–3 Jahre, nach der Blüte.
Da hartes Gießwasser nur schlecht vertragen wird, bitte wenn möglich mit Regenwasser gießen.
Das Düngen nicht vergessen und Staunässe vermeiden.

Wenngleich du diese Kakteen auch aus Samen vermehren kannst, dies ist aber langwierig. Abgesehen davon, wenn du keine neuen Kreuzungen erzielen willst, solltest du  auf Stecklinge zurückgreifen.
Diese gewinnst du aus einem Stamm mit 3 bis 4 Gliedern, die nach kurzem Abtrocknen in leicht feuchtem Torf-Sandgemisch, bei 20–24 Grad, schnell bewurzeln.